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Sommergetreide – Aussaat 2024

Durch die starken Niederschläge im vergangenen Herbst und Winter ist einiges an Wintergetreide (in erster Linie Winterweizen und W-Roggen) nicht wie geplant in den Boden gekommen. Darüber hin-aus sind einige Wintergetreidebestände „komplett abgesoffen“ oder aufgrund von Staunässe bzw. Verschlämmungen mehr oder weniger stark geschädigt. In diesem Zusammenhang rückt der Sommergetreideanbau zwangsläufig in den Vordergrund. Im folgenden Teil haben wir einige grundlegende Informationen zum Thema Sommergetreideanbau zusammengestellt.

Aussaatstärken Sommerungen
Die Aussaat sollte generell so früh wie möglich erfolgen, um das Ertragspotenzial voll auszuschöpfen. Allerdings gilt auch hier: Saatbettqualität geht vor Aussaattermin! Die Aussaat sollte nur in ein gut abgetrocknetes, feinkrümeliges Saatbett erfolgen!
Die nachfolgende Tabelle gibt Saatstärkenempfehlungen wieder. Grundsätzlich sollten diese Richtwerte an die jeweiligen Standortbedingungen (Boden, Wasserhaushalt, Mineralisation, Düngung), die Sorteneigenschaften und den Aussaattermin betriebsindividuell angepasst werden. Allgemein gilt die Verwendung von qualitativ hochwertigem, gegen die wichtigsten samenbürtigen Krankheitserreger gebeiztem Saatgut.

Aussaat Sommerweizen:
Der normale Aussaattermin von Sommerweizen liegt zwischen Mitte Februar bis Ende März und die Aussaatstärke zwischen 320-380 Kö/m². Sommerweizen verträgt von allen Sommergetreidearten ein feuchteres Saatbett am besten. Ein „Reinschmieren“ der Saat sollte aber trotzdem vermieden werden!

Aussaat Sommergerste
Auch Sommergerste profitiert grundsätzlich von einer frühen Saat. Das optimale Aussaatfenster liegt zwischen Anfang März bis Anfang April bei einer Aussaatstärke von 250-300 Kö/m². Die Sommergerste kann natürlich auch noch weiter in den April hinein gesät werden. Dadurch steigt das Anbauri-siko durch die verkürzte Vegetationszeit in Kombination mit der jeweiligen Witterungslage aber stark an. Auf zu nasse Bodenverhältnisse bei der Aussaat reagiert die Sommergerste sehr empfindlich. Der Boden sollte im Saathorizont krümelig sein. Zu nasse Bodenverhältnisse verzögern das Wurzelwachstum und die Jugendentwicklung der Gerste. Dementsprechend sind günstige Aussaatbedingungen wichtiger als ein möglichst früher Aussaattermin.

Aussaat Hafer
Die Bodenansprüche von Hafer sind mit der Sommergerste gleichzusetzen. Die Aussaat sollte Ende März abgeschlossen sein. Spätere Saatzeiten führen zu unnötigem Blattwachstum mit verringerter Kornausbildung. Die Aussaatstärke beträgt 260-300 Kö/m². Hafer sollte nicht auf Standorten mit ausgeprägter Vorsommertrockenheit angebaut werden, da es meistens nicht gelingt, dort die erforderlichen Qualitäten (Hektolitergewicht!) zu erreichen. Aufgrund seines guten Nährstoffaneignungsvermögens kommt er auch auf schwächeren Standorten zurecht. In getreidereichen Fruchtfolgen gilt er als Gesundungsfrucht, da er vor allem den Druck an Fußkrankheiten mindert. Somit ist Hafer von allen Getreidearten die beste Vorfrucht zu Winterweizen.

Düngeplanung / Düngebedarfsermittlung (DBE)
Bei Sommergetreide hat es sich bewährt, bereits zur Saat bzw. direkt nach der Saat die erste Düngemenge zu platzieren. In Abhängigkeit von der Bodenversorgung empfiehlt es sich über eine Güllemenge von 20 – 25 cbm/ha alle relevanten Nährstoffe abzudecken. Die N- und P-Düngung muss sich dabei an den Vorgaben der Düngebedarfsermittlung orientieren. Bleibt nach Abzügen eine Düngebedarfsmenge > 100 kg N/ha übrig, so sollte die Düngung in zwei Teilgaben aufgeteilt werden (100 kg N zur Saat (Gülle), Rest zum Schossbeginn + 15-20 kg/ha Schwefel). Bei Sommerweizen sollte außerdem noch eine Qualitätsgabe (sofern eine Vermarktung dafür gegeben ist!) eingeplant werden. Die Menge und der Zeitpunkt sollten an die Wasserversorgung angepasst werden.

Mikronährstoffversorgung
Um einem Mangel mit Mikronährstoffen wie Mangan und Zink vorzubeugen, bieten sich Zusätze von beispielsweise 5 l/ha Mangansulfat flüssig + 5 – 10 kg/ha Epso Combi Top zur Herbizidbehandlung an. Lebosol Mangannitrat mit 1,5 – 2,0 l/ha kann als Mangankomponente zum Einsatz kommen, wenn kein wuchsstoffhaltiges Herbizid in der Mischung ist. Ein Mikronährstoffmangel ist vorzugsweise auf humosen bzw. sehr tonigen Standorten zu beobachten. Auch hohe pH-Werte bzw. hohe Phosphatgehalte im Boden führen zu einer verminderten Verfügbarkeit der meisten Mikronährstoffe.

Auszug aus dem Rundschreiben 02/2024  der Stader Beratungsringe e.V.

Autor: Stader Beratungsringe e.V.

21.03.2024

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